Wie wird ein Mensch - wo auch immer sie oder er sich im Fluss oder Meer oder gar Sturm des Lebens befindet - trotz sichtbarer und unsichtbarer Stromschnellen, Hindernisse, Gefahren, Sog und Strudeln ein guter und eine gute Schwimmer:in?
Diese salutogenetische Frage nach Resilienz und Erhaltung der Gesundheit zieht sich wie ein roter Faden durch mein berufliches und privates Leben.
Das Bild des Lebensflusses stammt von Aaron Antonovsky, dem Begründer der Saluto-
genese, Unraveling the Mystery of Health, 1987.
"…meine fundamentale philosophische Annahme ist, dass der Fluß der Strom des Lebens ist. Niemand geht sicher am Ufer entlang. Darüber hinaus ist für mich klar, daß ein Großteil des Flusses sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinn verschmutzt ist. Es gibt Gabelungen im Fluß, die zu leichten Strömungen oder in gefährliche Stromschnellen und Strudel führen. Meine Arbeit ist der Auseinandersetzung mit der Frage gewidmet: ‚Wie wird man, wo immer man sich im Fluß befindet, dessen Natur von historischen, soziokulturellen und physikalischen Umweltbedingungen bestimmt wird, ein guter Schwimmer?'".
Aaron Antonovsky, Salutogenese. Zur Entmystifizierung der Gesundheit. Deutsche erweiterte Ausgabe von Alexa Franke, dgvt-Verlag, Tübingen 1997, ISBN 3-87159-136-X, S.92.